Eine lange Geschichte kurz erzählt…
Als wir 2006 das Grundstück zum ersten Mal gesehen hatten, waren wir von der Lage und den Möglichkeiten begeistert und nicht nur wir. Jeder, der einmal auf dem Grundstück herumgegangen ist, wußte sofort: Hier kann man sich wohl fühlen. Sowohl die verkehrsmäßige Anbindung als auch die Einrahmung des Geländes mit herrlichen alten Eichen ließen uns ahnen, dass man hier ein kleines Dorf würde bauen können. Und wir würden dies mit gutem Gewissen tun können: Die monokulturell genutzte Fläche lag brach Wir würden also keinen hochwertigen Lebensraum von Tieren Pflanzen beschädigen, sondern welchen schaffen.
Im Jahre 2011 erhielten wir von der Bezirksversammlung Wandsbek den Auftrag, auf dem – mittlerweile unserem – Gelände ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Weil wir wussten, wie wichtig für die Anwohner der Umgebung die verkehrstechnische Situation ist, haben wir zunächst eine amtliche Verkehrszählung durchführen und analysieren lassen. In deren Ergebnis stand fest, dass ein Neubaugebiet hier keine nennenswerten Beeinträchtigungen für die Nachbarschaft und den überregionalen Verkehr verursachen würde.
Auf dieser Basis haben wir im Mai 2012 alle Nachbarn der Umgebung und andere interessierte Bürger eingeladen, mit uns einen ganzen Abend lang in vier moderierten Arbeitsgruppen zu diskutieren. Wir wollten erfahren und gemeinsam erarbeiten, welche Aspekte der zukünftigen Bebauung den interessierten Bürgern am Herzen liegen. Bei diesem ersten Bürgerforum Treffen wurden wir äußerst angenehm überrascht, wie viele Bürger sich an der Erarbeitung von Kriterien für die Themen Architektur, Städtebau, Verkehr und Landschaftsplanung beteiligt haben. Die Ergebnisse waren überzeugend und wurden unsererseits gerne zur Grundlage eines nachfolgenden städtebaulichen Wettbewerbes gemacht. Die aktive Bürgerbeteiligung haben wir auch während dieses Verfahrens fortgeführt: Delegierte des Bürgerforums begleiteten das gesamte Verfahren, hatten die Möglichkeit zur Einrede und konnten sich überzeugen, dass der beste Wettbewerbsbeitrag ausgewählt wurde.
Die Entscheidung der Jury fiel einstimmig für den heute den Empfehlungen entsprechend umgesetzten Entwurf des Büros Wick & Partner, Stuttgart. Im August 2013 fand nach nach Vorlage des überarbeiteten städtebaulichen Konzeptes ein 2.Bürgerforum statt, das sich vornehmlich mit der Diskussion um die äußere Gestaltung der zu planenden Gebäude befassen sollte. Aus diesem Forum resultierten wesentliche Ideen, die später in den verbindlichen „Leitlinien für die Gestaltung“ verabschiedet wurden. Auch hier haben die beteiligten Bürger, Nachbarn und Interessierte wichtige grundlegende Beiträge geliefert, die sehr hilfreich waren.
Der weitere Weg war schlichte Arbeit: Die Ausfertigung des Bebauungsplanes, die Formulierung des öffentlich-rechtlichen Vertrages, die Bindung der Versorgungsträger und die Fortschreibung der Planungen auf allen Ebenen. Im Ergebnis der gemeinsamen Anstrengung von Kommune, Politik und Planern konnte im Frühjahr 2015 die Planreife des Bebauungsplanes „Lemsahl-Mellingstedt 20“ festgestellt werden. Bereits im Spätsommer 2015 begannen die Arbeiten zur Errichtung der Kindertagesstätte, die im Sommer 2016 an die Kinder übergeben wurde.